Eines muss klar festgehalten werden: Die besten Lehrpersonen gehören vor die Klasse, an die Front, in direkte Beziehung zu Kindern und Jugendlichen. Die besten Lehrpersonen sind solche, die in anderen Lebensbereichen ebenfalls erfolgreich wären.
Sobald die besten Lehrpersonen ein Anstieg ihrer finanziellen Ausgaben haben, weil sie, zum Beispiel, eine Familie ernähren müssen, älter und komfortabler werden, sich mit studierten Kolleginnen und Kollegen vergleichen und mithalten wollen, ist nicht mehr nur der Idealismus für das Verbleiben im Beruf massgebend, sondern Lohn und Arbeitsbedingungen.
Deshalb wandern sie ab. Darunter die wirklich guten, wenn sie noch jung sind, Richtung Privatwirtschaft, die älteren Guten, aber leider auch diejenigen, die im Schulzimmer Misserfolg hatten und trotzdem pädagogisch immer alles besser wissen, Richtung Schulleitung und Bildungsverwaltung. So bleibt in der Schule vor den Schülern nur der Mittelstand. Abwandern müssen diese Lehrpersonen nicht, weil es gut geht und meistens Spass macht. Mittelmass, ist aber keine Perspektive für strebsame Studienabgänger und kein Zustand für eine exzellente Schule.
Perspektiven für Junge Lehrkräfte so gestalten, dass im Kanton Zürich die besten Lehrpersonen der Schweiz arbeiten, bedeutet:
- Der Lohn ist so festzusetzen, dass wir nicht mehr an 13. Stelle der Lehrerlohnskalen der Schweiz figurieren, auf die wir gesunken sind
- Die Löhne der Berufe, in die Lehrpersonen abwandern können, dürfen nicht wirklich höher sein. Schulleiter und Bildungsentwickler auf der Verwaltung sind nicht kompetenter, nur anders.
- Die Verantwortung ist dem hohen Lohn anzupassen. Lehrpersonen sollen Entscheidungen treffen und sich nicht hinter Teams und Schulleitungen verstecken müssen.
- Die Freiheit im Beruf darf nicht geraubt werden. Stempeluhren machen den Beruf nicht attraktiver für Menschen, die gewohnt sind, viel Verantwortung zu übernehmen und darin auch Vorbild sein müssen. Freiheit und Verantwortung gehören immer zusammen.
- Die Ausbildung muss die Lehrpersonen besser befähigen. Verbreiterung der Fachkompetenzen und Spezialisierung auf Niveaus. Nur so werden junge Lehrkräfte vernünftig in die Stundenpläne einbaubar und ihre Kompetenzen der Realität gerecht.
Also: Konkurrenztopende Lehrerlöhne, eine andere Ausrichtung des Berufsauftrages als es die Bildungsdirektion vorgeschlagen hat und eine Neukonzeption der Ausbildung an der PHZH. So werden sie Zukunftsperspektiven der jüngeren Lehrkräfte verbessern.