Grundlageartikel zu Aufgaben und Mitteln einer Jungpartei
Das gute Bestehen in Wahlen ist das Ziel jeder Partei. Das Wahljahr ist vorbei – und die Gefahr ist gross, dass man ziellos wird. Ein Symptom der Ziellosigkeit ist die fehlende Motivation zur politischen Arbeit.
Deshalb müssen wir Ziele setzen. Ziele, die erstrebenswert sind, Ziele, die begründen, warum wir überhaupt Jungpolitik betreiben, Ziele, für die es sich lohnt, sich auch ohne raschen Sitzgewinn einzusetzen
Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Ziele kurz erklären:
Bürgerliche Jugend
Es gilt unser Gedankengut, welches übrigens mehr und mehr in Mode kommt, so zu vertreten, dass die Jungpolitik wesentlich durch uns bestimmt wird. Unsere Politik muss anderen (jungen) Menschen einleuchten. Wir müssen eine starke Konkurrenz zu den meisten der politisch tätigen Jugendorganisationen sein, denn diese vermitteln allzuoft das Bild einer Jugend, welche möglichst schnell in die EU möchte, den Militärdienst verweigert und Drogen konsumieren als „normal“ empfindet. Dieses Bild ist falsch und muss dank uns auch falsch bleiben. (Betrifft Art 2.2.b unserer Statuten)
Zur politischen Arbeit motivieren
Eine gerechte Demokratie kann nur solange funktionnieren, als es Personen gibt, die mitmachen. Mitmachen heisst, an die Urne gehen, sich mit aktuellen Problemen auseinandersetzen, die eigene Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen. Die Motivation dazu wird dort gebildet, wo Politik hautnah und spannend dargeboten wird. Also in einer Jungpartei. Nötig dazu sind interessante politische Anlässe mit heissen Diskussionen… (Betrifft Art 2.2.a unserer Statuten)
Uns vertreten
In der Jungpolitik werden persönliche Meinungen ohne Rücksicht auf Interessensvertretungen geäussert, wir Jungen stellen uns unsere Zukunft manchmal anders vor, als sie heute von den Älteren bestimmt wird, wir haben kreativere Vorschläge, statt Trägheit ist bei uns Schwung Trumpf. Diese Art der Politik, kombiniert mit unserem liberal-konservativen Gedankengut muss in und gegenüber den Behörden vertreten werden. Deshalb sind gute Resultate an den Gemeinderatswahlen 1998 und an den Kantons- und Nationalratswahlen 1999 unser Ziel. Denn: Was in diesen Gremien entschieden wird, betrifft uns Jungen am längsten. (Betrifft Art 2.2.b,c unserer Statuten)
Probleme lösen
Politik wird betrieben, um für ein bestimmtes Problem eine bestimmte Lösung zu finden und durchzusetzen. Wir sind in der Jungen SVP zusammengeschlossen, weil wir für bestimmte Probleme ähnliche Lösungen sehen und diese gemeinsam besser durchsetzen können. Oder weil wir falsche Vorschläge gemeinsam besser bekämpfen können. Deshalb ist die Kommissionsarbeit (Lösungen finden und dazu politische Strategien entwickeln) und deren Ausführung durch die gesamte Partei Ziel selbst. Als Jungpartei müssen wir uns stärker als andere mit Jugendfragen auseinandersetzen. Dies bedeutet für uns starke Schwerpunkte in der Drogen-, Familien- und Bildungspolitik. (Betrifft Art 2.2.d unserer Statuten)
Sind die Ziele einer Jungpartei auch noch so attraktiv, so sind unsere Mittel zu deren Erreichung bescheiden:
- Wir haben weniger Mitglieder als «Altparteien», daher weniger Verankerung und ein kleinerer Bekanntheitsgrad. Dies führt auch zu weniger finanziellen Mitteln.
- Keiner unserer «Aktiven» verfügt über dieselbe Erfahrung und vor allem über dasselbe Beziehungsnetz wie altgediente Politiker von Grossparteien.
- Wir haben nur wenige Behördevertreter.
- Unser Alter ist ein wildes Alter: Einmal sind wir im Militär, haben gerade eine Abschlussprüfung… Es fehlt daher oft an personeller Konstanz in Ämtern.
Diese Nachteile gegenüber einer Altpartei müssen wir wettmachen. Folgende Massnahmen sind dazu nötig:
- Verstäkte Verankerung der Partei mittels aktiven Bezirks- und Ortssektionen. Auftreten und Mitarbeit in der Gemeindepolitik. Gerade im Hinblick auf die Gemeinderats- und Kantonsratswahlen ist dies sehr wichtig.
- Aktive Kommissionen, welche in ihrem politischen Bereich Probleme angehen sowie Strategien und Vorschläge für öffentliches Auftreten entwickeln.
- Vergrösserung des Mitgliederbestandes (Junge SVP ist Mode!).
- Spannende politische Anlässe organisieren, wo Junge aktiv politisieren, diskutieren und mit interessanten Persönlichkeiten in Kontakt kommen.
- Offensives Auftreten gegenüber den Medien (Stellungnamen, Leserbriefe) und Werbeaktionen.
Zu Gunsten unserer Ziele aber braucht es immer zwei ganz wichtige Dinge: Erstens das Wohlwollen und die Unterstützung der Mutterpartei und ihrer Mitglieder (Zusammenarbeit, Gönnerschaften, Infrastruktur). Zweitens, noch viel wichtiger, müssen alle von uns Jungen überzeugt, jeder nach seinen Interessen und Kräften, helfen, den Karren zu ziehen.
So werden wir unsere Ziele in einer farbigen Jungpolitik mit Schwung und «Power» und Erfolg erreichen.
Matthias Hauser,
Präsident Junge SVP Kanton Zürich