Kernkraftwerke liefern einen hohen Anteil der Elektrizität, die in der Schweiz verbraucht wird. Jedes Land ist verpflichtet, dabei entstehende hochradioaktive Abfälle innerhalb seiner Grenzen zu entsorgen. Die Energiezukunft der Schweiz hängt davon ab, ob es der Politik gelingt, dieses Problem zu lösen. Technisch ist die Lagerung machbar. Um dies in Augenschein zu nehmen, besuchten die Rafzerfelder SVP Sektionen am 4. Oktober das Nagra-Labor Mont Terri.
Wahrscheinlich werden das Rafzerfeld oder andere Gebiete im Zürcher Unterland noch dieses Jahr als mögliche Standortregion für ein Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle bezeichnet. Dafür sprechen die Mächtigkeit und die Tiefe des Opalinuston, des bevorzugten Lagergesteins der Nagra. Der politische Prozess sieht kein Vetorecht der betroffenen Region vor. Die Bevölkerung im Zürcher Unterland muss sich also vertieft mit der Möglichkeit Tiefenlagerstandort zu sein, auseinandersetzen.
50 Personen liessen sich auf Einladung der SVP-Sektionen Rafz, Eglisau, Wil und Hüntwangen im Mont Terri (St. Ursanne) Versuche erklären, welche die sichere Lagerung radioaktiver Abfälle im Opalinuston bestätigen. Diese Tonschicht ist im Jura aufgefaltet worden und so führt ein Autobahntunnel durch sie. Dies nutzte die Nagra, um neben dem Fluchtstollen das international genutzte Felslabor einzurichten. Eindrückliche Eigenschaften des Opalinuston sind seine Wasserundurchlässigkeit und Elastizität.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im schönen Städtchen St. Ursanne fuhr die Gesellschaft nach Schinznach-Dorf. Die dortige Weinbaugenossenschaft verarbeitet Trauben von 70 Hektaren Reben und ist damit die grösste Genossenschaft im Kanton Aargau, ein wenig grösser als das ganze Rafzerfeld zusammen.