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Die SVP Hüntwangen lud am Mittwoch, 12. August, zur Besichtigung des renovierten Kraftwerkes Eglisau-Glattfelden. Das grösste Flusslaufkraftwerk im Kanton Zürich produziert für 70’000 Haushaltungen Elektrizität.
Die 18 Mitglieder und Gäste der SVP wurden von Frau Schwaiger, Mitarbeiterin der Axpo, während zwei Stunden vortrefflich informiert. Das imposante Wehr mit der Stauhöhe von 12 Metern wurde während der Renovation etappenweise komplett abgebaut, «innerlich» neu betoniert, neu verankert (Erdbebensicherheit) und wieder aufgebaut – aus Heimatschutzgründen jeder Stein an seinem ursprünglichen Platz, so dass die bis 1920 vom Architekturbüro Gebrüder Pfister gestaltete «Kathedrale der Technik», ihren alten Glanz behielt. Samt der grossen Schleuse, die noch aus der Zeit stammte, als man den Hochrhein schiffbar machen wollte.
«Innen neu, aussen alt“ gilt auch im Maschinenraum: Gegenüber früher sehr viel leisere Generatoren, Kaplan- statt wie bisher Francisturbinen (die neu auch 500 statt 400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde nutzen und 43 statt 32 Megawatt leisten), doch darüber die alten Stahlkuppen der historischen Vorgänger und daneben nur dem Layout zuliebe alte Instrumente. Gesteuert wird das Kraftwerk von Beznau (AG) aus – In Glattfelden arbeiten heute 16 Personen, einst waren es über 130. Vier sind nur für den Unterhalt des Rheinufers im Staubereich zuständig, denn auch hier hat die Axpo umfangreiche Neugestaltungen und Renaturierungen vornehmen müssen (z.B. bei der Brücke in Rüdlingen), um die Konzession, die 1993 auslief, bis 2046 zu erneuern. Kein Vergleich jedoch zu den Umgebungsarbeiten, die einst beim Bau nötig waren, u.a. der Verlegung des Glattlaufs, der Abbruch der alten Holzbrücke und einer ganzen Häuserreihe in Eglisau, Unterwassersetzen ganzer Uferpartien. Diese wären heute undenkbar. Dafür erhält das renovierte Kraftwerk eine moderne Fischtreppe und ein Fischlift. Dies sind die letzten Renovationen und werden gerade ausgeführt. Man hofft, der Lachs werde in den Hochrhein zurückfinden.
«Solar- und Windstrom» fallen zeitweise in solchen Mengen an, dass der Marktpreis der Elektrizität unter dem Niveau liegt, bei dem sich der Erhalt derart schönen und mit zahlreichen Naturschutzmassnahmen verbundenen Anlage lohnen würde. Doch da Sonne und Wind flatterhaft erscheinen, geht es halt weder ohne die bewährten Flusslaufkraftwerke noch ohne die Kernkraftwerke, welche der Bundesrat ja abschalten will: Auch solche Fragen bildeten am Rande Thema der Führung.
Die SVP Mitglieder und Gäste trafen sich anschliessend im nahen Hotel Riverside, wo sie von dessen Eigentümer, Nationalratskandidat Hans-Ueli Lehmann, begrüsst wurden.
Organisation und Bericht: Matthias Hauser
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