Seit 2003 darf ich für den Bezirk Bülach und für die SVP als Kantonsrat unsere Gesetze mitgestalten und die Kantonsverwaltung «oberbeaufsichtigen». Eine schöne Aufgabe, die meinen Beruf, Sekundarlehrer (phil. II, Klassenlehrer seit 1999), gut ergänzt. An drei Halbtagen die Woche bin ich politisch unterwegs. Es ist eine Stärke unserer Systems, dass Politikerinnen und Politiker nicht abgehoben, sondern in einem Beruf verwurzelt sind, auch wenn es manchmal viel zu tun gibt.
Ich lasse gerne Berufserfahrung einfliessen. Zum Beispiel in den Beratungen der KBIK (Kommission für Bildung und Kultur des Kantonsrates). Innerhalb einer breiten Themenpalette liegt einer meiner Schwerpunkte, logischerweise, in der Bildungspolitik. So erreichte ich, dass die Bürokratie der Fachstelle für Schulaufsicht reduziert wurde (leider nicht genug). Bei anderen Bestrebungen (z.B. Verhinderung Zeiterfassung) sieht es aus, als wären sie im Sand verlaufen, doch kritische Fragen und das Einbringen vom Lehrpersonenalltag hinter den Kulissen nützen – und sei es nur, dass eine Bestimmung sorgfältiger umgesetzt wird, als wie wenn es keinen Advocatus Diaboli (die Rolle gefällt mir) gäbe. Aktuell im Rat ist mein Anliegen traktandiert, den Schulen mehr Möglichkeiten zur Klassenbildung zu geben (verschiedene Anforderungsstufen in der Stammklasse unterrichten dürfen). Schulstruktur ist gegenüber vielen anderen Einflüssen sekundär für Bildungserfolg und sollte lokal möglichst praktisch organisiert werden dürfen! Meine Lebenspartnerin ist ebenfalls Lehrerin und unserer Kinder sind 13 und 18 Jahre alt.