Mahnwache bei Fischers: Marco Camin, Claudio Zanetti, Matthias Hauser, Hansruedi Bär, Max Steiner, Theo Hauri, Christian Mettler, Lorenz Habicher, Esther Fischer, Carmen Walker-Späh und Heinz Steger. Bild: rs.
Das Backhuus Fischer in Seebach kämpft gegen den Abbau von Parkplätzen vor dem Betrieb. Auch Kantonsräte unterstützen das Anliegen.
Pia Meier, 7. Oktober 2009
Seit über 50 Jahren betreibt der klassische Familienbetrieb «Backhuus Fischer» in Seebach eine Bäckerei-Konditorei sowie ein Café und ein paar Hotelzimmer. Der Betrieb bietet Beschäftigung für 28 Mitarbeiter. Ein Grund für den langjährigen Erfolg sind gemäss Fischers die 14 Parkplätze vor dem Haus, die es Kunden ermöglichen, auf ihrem Weg von oder nach Seebach schnell vorbeizukommen. Diese Parkplätze sollen nun aber aufgrund einer Verbreiterung des schon vorhandenen Velowegs und einer Begrünung durch Alleenbäume reduziert werden. Wie viele Parkplätze in Gefahr sind, ist umstritten. Die Zahl variiert zwischen vier und zwölf. Vorgesehen sind Längsparkplätze, welche aber wegen einer geplanten Ampelanlage mit ausgezogener Strassenlinie bei der Kreuzung Schaffhauser-/Glattalstrasse nur einseitig be- und ausfahrbar sein werden. «Ein solches Szenario bedeutet für uns den Niedergang», hält Conny Fischer fest.
Bereits haben zahlreiche Gespräche zwischen den städtischen Tiefbauamt und Fischers stattgefunden. Geändert hat sich deswegen nichts. «Die heute bestehenden Parkplätze vor der Bäckerei liegen auf öffentlichem Grund und stehen mit vertraglicher Regelung zwischen Stadt und Bäckerei bis zu einem Strassenausbau der Bäckerei zur Verfügung», so Heinz Koradi vom städtischen Tiefbauamt. In der Zwischenzeit wurde eine Petition lanciert, die gemäss Plan am 11. November Stadträtin Ruth Genner überreicht werden soll. Über 1300 Unterschriften wurden gesammelt. Als weitere Aktion, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen, wurde eine Kundgebung oder Mahnwache veranstaltet. Zahlreich vertreten waren die Politiker. Die Kantonsräte Matthias Hauser (SVP) und Carmen Walker Späh (FDP) wiesen auf ihre dringliche Anfrage vom 28. September hin, welche von 70 Parlamentariern unterzeichnet wurde. «Da es sich bei der Schaffhauserstrasse um eine Strasse von überkommunaler Bedeutung
handelt, stellen sich auch für den Zürcher Regierungsrat einige Fragen», hielten sie fest. Ebenfalls an diesem Datum reichten die Kantonsräte Christian Mettler (SVP), Nicole Barandun (CVP) und Hans Egli (EDU) ein dringliches Postulat ein. Damit wird der Regierungsrat auf-gefordert, alle in seiner Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen, um die durch die Stadt Zürich eingeleitete Abklassierung der Schaffhauserstrasse zu unterbinden. Diese sei erst mit der Verlängerung der Birchstrasse gemäss kantonalem Verkehrsrichtplan vorgesehen.
Auch der Quartierverein Seebach stellt sich hinter den im Quartier sehr beliebten Familienbetrieb. «Die Verkehrssituation bei der Kreuzung Schaffhauser-/Glatttalstrasse muss verbessert werden», bemerkt Präsident Peter Bielmann. «Ich erwarte aber von der Stadt eine lösungsorientiertere Haltung, das heisst nicht eine zu Lasten von bestehenden Betrieben.» Die Stadt sollte etwas innovativer sein.