20 Jahre Forum Jugend und Armee
Genau 50 Jahre sind es her seit dem Zweiten Weltkrieg. In 50 Jahren hat sich vieles gewandelt. Ein Krieg, in welcher Form auch immer, ist scheinbar undenkbarer denn je geworden. Von uns «Jungen», den Enkeln der Soldaten aus dem Aktivdienst, kann nicht mehr nachgefühlt werden, was es heisst, «im Krieg» zu sein, was es heisst, Angst haben zu müssen, jeden Moment von feindlichen Truppen überrollt zu werden. Im Frühling 1940 war dies der Fall.
Zu Beginn des Kriegs war die Schweizerische Armee ungenügend ausgerüstet und ausgebildet. Erst spät in den 30er Jahren sahen auch die Sozialdemokraten ein, wie ernst es das nördliche Nachbarland meinte. Bundesrat Minger (Bauern-, Gewerbe-, und Bürgerpartei, Vorläuferin der SVP) bestellte – man darf das heute fast nicht sagen – in eigener Kompetenz zehn Messerschmitt 109.
Wir Jungen können die Brisanz einer solch ungenügend vorbereiteten Kriegssituation nicht mehr fühlen und viele sehen deshalb nicht ein, dass die einst so fassbaren Feindbilder der Armee nicht verschwunden sind, sondern nur geändert haben. Dies ist ein Grund, warum in den 70er Jahren die Soldatenkommitees und heute die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSOA) Mitglieder finden und damit bluffen, dass es eben vorab «junge» Mitglieder sind.
Seit 20 Jahren gibt es jedoch eine jugendliche Gegenbewegung. In Bern wurde im Mai 1975 das parteiunabhängige Forum Jugend und Armee (FJA) gegründet.
Das FJA vereinigt «armeefreundliche» junge Frauen und Männer in einem starken Verein und nimmt Stellung zu Fragen und Vorlagen der Sicherheitspolitik. «Das Verhältnis zwischen Jugend und Armee positiv gestalten, insbesondere durch Information der Rekruten (auch Stellungspflichtigen) und Soldaten. Ein Gegengewicht schaffen zu der einseitigen Informationspraxis von Gruppierungen, die gegen die Armee eingestellt sind.» So lautet der Zweckartikel in den FJA-Statuten. Nach diesem Artikel wird gelebt, das beweisen zahlreiche Stand-aktionen, die Broschüre «Tips für die RS», ein armeefreundliches Rekrutentelefon und einiges mehr. Alles leisten Aktivmit-gliederinnen und Aktivmitglieder in ihrer Freizeit.
Heute, wo uns die Armeegegner im Schleppverbund mit den Sozialdemokraten Initiativen wie die Halbierung der Militär-ausgaben (leider erst vom Ständerat bereits ungültig erklärt), die Waffenausfuhrverbots-initiative oder 1996 die «Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht» vorzulegen wagen, besonders heute ist eine Unterstützung der armeefreundlichen Jugend angebracht.
Die Junge SVP zieht mit Ihrer Kommission «Sicherheitspolitik» am selben Seil.
Matthias Hauser