Über Wasser und Wein informierten sich 40 Grenzgänger am 16. Oktober zwischen Hüntwangen und Wil. Eingeladen zum Bannumgang hatten die SVP-Sektionen dieser Gemeinden.
Beim Start kamen die Tücken des neuen Busbahnhofs zum Vorschein: Kaum ausgestiegen, begrüssten der Hüntwanger Gemeindepräsident Matthias Hauser und der Wiler SVP-Präsident Stephan Heller 18 Wanderinnen und Wanderer zum Bannumgang. Plötzlich lautes Rufen über die Geleise: Dort wo der Bus früher ankam, warteten weitere, viel mehr Teilnehmer.
Grundwasserspiegel sinkt nicht
Die Gruppe folgte möglichst genau der Grenze, verliess diese aber um einige hundert Meter, um, auf Eglisauer Territorium, das Grundwasserpumpwerk Stadtforren zu besichtigen. Betrieben wird es von einem Zweckverband, dem verschiedene Gemeinden angehören – grösster Wasserbezüger ist die Stadt Bülach, gefolgt von Rafz und Hüntwangen. Brunnenmeister Ueli Angst erklärte, zeigte ein Bodenprofil, eine Karte vom Grundwasserstrom, beantwortete viele Fragen. «Der Grundwasserspiegel ist nie gesunken» bestätigt er. «Die Wasseranreicherung wird nur wegen dem Nitrat gemacht.» Im Eggholz Rüdlingen, am Ufer des Rheines, wird Uferfiltrat gefasst und in den Stadtforrenwald zur Versickerung gepumpt – ein Teil davon gewinnt man später aus dem Grundwasserstrom als Trinkwasser. Speziell: Die Schaffhauser trinken Uferfiltrat, ohne es vorher zu versickern….
Rebbau heute
Der Aussichtspunkt, wo die drei Gemeinden Eglisau, Wil und Hüntwangen zusammentreffen, bietet Überblick über den Kiesabbau und den neuen Gestaltungsplan mit den Mehrauffüllungen. Die Grenze ging mitten durch das Kieswerk. Dann erwartete der Präsident des Weinbauvereins Hüntwangen, SVP-Mitglied Richard Strässler, die Gruppe. Er hatte eigens am Wegrand Rebstöcke eingepflanzt und illustrierte mit alten und neuen Werkzeugen die Veränderung in der Bewirtschaftung. Kälte, Mehltau und Vögel machen in ungünstigen Jahren die Ernte zunichte. Waren es früher Netze, in denen effektiv manchmal Vögel starben und gegen die Vogelfreunde kämpften, so sind es heute die Geräusche der Vogelabwehr, die nicht von allen Einwohnerinnen und Einwohnern akzeptiert werden. So hat der Rebbauer nicht nur viel Arbeit und unsicheren Ertrag, sondern auch ab und zu Ärger. Die Produkte, das von Weinbergen gesäumte Ortsbild und der Hüntwanger Wein, lohnen die Mühen.
Nach gut zweieinhalb Stunden kam die Gruppe in der Hütte der Jagdgesellschaft Hüntwangen an. Dort warte von Peter und Lotti Merkt und Daliah Heller vorbereitete Speis und Trank, ein Feuer und ein grandioser Ausblick bis hin zu den Alpen.
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