Votum zur Motion 60_2007
Zu diesem Geschäft ist die Stellungnahme der Regierung erstaunlicherweise präzis und vernünftig, allerdings auch bereits aus dem Jahr 2007, ich hoffe, sie hält heute dran fest. Daraus hervorheben möchte ich die Tatsache, dass in der Angelegenheit bereits ein Kantonsratsentscheid vorliegt. Und die Erprobung der Grundstufe auch 2009 noch nicht soweit, dass die Bedingungen in der Kindergartenpraxis so geändert hätten, dass man auf den damaligen Kantonsratsentscheid zurückkommen müsste. Abgesehen davon wäre dies selbst mit Grundstufe nicht zwingend.
Der Verdacht liegt nahe, dass es den Postulantinnen um andere Dinge geht: Sie kämpfen seit Jahren dafür, dass man in der Politik, Gesellschaft und an Schulen hin steht und so tut, als wären die fachlichen, kognitiven und pädagogischen Anforderungen an Kindergartenlehrpersonen vergleichbar mit den Anforderungen, die sich an Mittel- und Oberstufenlehrpersonen stellen. Dies, meine Damen und Herren, ist aber effektiv nicht der Fall.
Wenn sie genau hinschauen, sind selbst innerhalb zum Beispiel der Sekundarstufe, die Anforderungen, welche die Praxis an die Lehrpersonen stellt, unterschiedlich. Es braucht für die anforderungshöchsten Niveaus in Sprachen, Geschichte, Naturwissenschaften und Mathematik mehr Fachkompetenz, die man sich an einer Universität erwerben muss, für andere Fächer, wie Handarbeit, Hauswirtschaft, Religion und Kultur wäre dies nicht nötig. Es braucht für anforderungstiefere Niveaus mehr praktische Sozialkompetenz als fachliche Begeisterung, also eigentlich keinen Universitätsbesuch.
Dies zeigt, dass es dringend nötig wäre, die Lehrerbildung wieder den Bedürfnissen der Schulrealität anzupassen.
Es braucht hierzu sicher nicht eine Gleichschaltung der Eintrittsbedingungen, sondern im Gegenteil, eine Differenzierung in der Ausbildung.
Wer bei dieser logisch einfach verständlichen Ausgangslage seit Jahren für alle verschiedenen Lehrpersonen die gleiche Eintrittsbedingung, nämlich die gymnasiale Maturität fordert, beweist eher einen Minderwertigkeitskomplex vielleicht betreffend dem eigenen beruflichen Status ausbügeln wollen, statt der Schule zu dienen.