Liebe Einwohnerinnen und Einwohner
Der Winter kommt. Chlaushöck, Herbstfest, OK-Essen, Seniorenausflug, zwei Eröffnungsfeiern, Rafzerfelder Gemeinderatstreff, Gemeinderatsreise, Teamausflug, Vereinsapéro, Verbandstag, Netzwerkanlass, Martinimahl, Zunftversammlung, Aufsichtsrat, Volljährigkeitsfeier, Klassentreffen, Geburtstagsfeiern, General- und Gemeindeversammlungen, Gemeindepräsidenten- und Regionalkonferenz, Abgeltungsverhandlungskommission, Steuerfusskoordinationssitzung, Turnerchränzli, Weihnachtsmarkt, Seniorenweihnacht, Jahresschlusshöck, …
Ein Potpourri von Events in nur einer Jahreszeit. Je älter ich werde, desto mehr nimmt gefühlt deren Anzahl zu: Stimmt das objektiv oder vergeht die Zeit schneller? Früher war ja die Agenda ebenfalls voll. Ist das der Herbst, wenn man das fünfzigste Altersjahr überschritten hat und im Überschalltempo Richtung Winter rast?
Wie reagiert man darauf? Was ich möchte: «Konzentration auf das Wichtige», auf Familie und Freunde und alles für Gemeinde und Arbeitsplatz, wo es um die Wurst geht. Tatsächlich werden an vielen Zusammenkünften keine wegweisenden Entscheidungen getroffen, und nur selten sind Apéro-Bekanntschaften nachhaltig. Soweit die Theorie. Was ich stattdessen tue: «Möglichst niemanden mit Absagen brüskieren». Trotzdem kommt es vor, bitte verzeihen Sie. Vielen Menschen in meinem Umfeld und Alter geht es ähnlich.
Viele der Veranstaltungen sind eben eindrücklich, manchmal mit monatelangen ehrenamtlichen Vorbereitungen verknüpft verdienen sie Würdigung und Dank! Zum Beispiel die Eröffnung der Stabhochsprunganlage Hüntwangen: Von Martina und Res Ott beschafft und erstellt, ermöglicht sie eine technisch faszinierende Leichtathletikdisziplin, einzigartig für unsere Region!
Herzliches Dankeschön auch dem zurücktretenden Gemeinderat Urs Gehring! Als Bauvorstand hat er vieles bewirkt, im Umgang mit Baustellen, als politische Schnittstelle zum Bauamt oder er lancierte Abklärungen und Projekte mit unseren Liegenschaften. Gemeinderat ist ein Nebenamt: Wollen wir gute Leute, muss daneben prioritär eine volle Berufstätigkeit möglich sein. Urs Gehring hat sich selbstständig gemacht und das Geschäft läuft mit höherer Arbeitslast als zuvor, auf diese muss er sich konzentrieren. Wir wünschen ihm viel Erfolg!
Die Aufgabe als Gemeinderätin oder Gemeinderat ist vielfältig, spannend. Wir sind ein gutes Team und von motivierten Mitarbeitenden unterstützt. Bis am 9. Dezember können Wahlvorschläge mit mindestens 15 Unterschriften eingereicht werden (beachten Sie die Wahlanordnung auf www.huentwangen.ch/aktuelles/oeffentliche-publikationen).
Weitere coole Gemeinde-News:
Erstens: Ab Januar beauftragen Rafz, Wil, Hüntwangen und Wasterkingen gemeinsam Jugendarbeitende, die den Jugendraum in Rafz, der künftigen Standortgemeinde unserer Sekundarschule, betreiben. Die Jugendarbeit ist im ganzen Rafzerfeld unterwegs und unterstützt Jugendliche bei Anliegen und der Umsetzung von Projekten, coacht bei Problemen oder zum Beispiel mit dem Ziel der gegenseitigen Rücksichtnahme, wenn sich in unerfreuter Nachbarschaft spontane Szenentreffpunkte bilden. Damit das funktioniert, müssen Vertrauen und Beziehungen aufgebaut und muss ein breites Netzwerk im Umfeld der Jugendlichen etabliert werden, was einen Moment dauern wird. Jugendliche erhalten eine Ansprechperson und sind in unseren Dörfern willkommen.
Zweitens: Wir fassen unser Werk (Wasser, Gemeindestrassen, Umgebung, Winterdienst, …) sowie die bisher unabhängigen Bereiche Entsorgung und Liegenschaften (Unterhalt, Reinigung) zusammen: Alle handwerksnahen Tätigkeiten, welche eine Gemeinde verrichten muss, unter einem Dach. Wir wollen einen Betrieb, der von seiner Grösse her eine Leitung (Teilzeit) erlaubt. Auftragsplanungen, Pflichtenhefte, Stellvertretungen, Kommunikation, Offerten und Kontrolle der Arbeiten von externen Handwerkern, Personalentwicklung und -führung: Heute sind für werksnahe Administration oft die Gemeindeschreiberin und Gemeinderäte tätig. Die Schritte zu höherer Professionalität sind die Stellenbesetzung der Werksleitung sowie – es ist reparaturbedürftig – die Sanierung des Werkgebäudes. Wir hoffen dafür auf Ihre Unterstützung an der Gemeindeversammlung vom 11. Dezember.
Gerne würde ich zwar, doch sprengt es den Rahmen dieses Vorwortes, drittens die Revision der Bau- und Zonenordnung, viertens die Zukunft der Asylunterkunft und fünftens neue Entwicklungen im Kiesabbaubereich erörtern. Der Gemeinderat wird zur gegebenen Zeit mit diesen Themen auf Sie zukommen und ist dann froh, um Ihre Mitbestimmung.
Trotz den vielen Anlässen, um auf den Anfang dieses Editorials zurückzukommen, bin ich froh, dass etwas läuft: Hüntwangen verändert sich positiv. Doch gottlob erst im nächsten Jahr, denn vorab freue ich mich riesig auf die besinnlichen, ruhigen Weihnachtstage, wo ich wieder mal einfach nur ein Buch lesen kann. Hoffentlich Sie auch!
Matthias Hauser, Gemeindepräsident
matthias.hauser@huentwangen.ch