Liebe Hüntwangerinnen und Hüntwanger
Als Gemeindepräsident habe ich die grosse Ehre, den älteren Einwohnerinnen und Einwohnern von Hüntwangen zu den runden Geburtstagen und Hochzeitsjubiläen die Grüsse des Gemeinderates überbringen zu dürfen. Dabei ergibt sich das eine oder andere Gespräch. Zwei Aspekte werden mir dabei immer wieder bewusst:
Erstens ist die Gesundheit, geistig und körperlich, ein vergängliches Gut, weniger selbstverständlich als ich und die meisten meiner Generation sich das vorstellen können. Es ist schwer, sich im turbulenten Arbeitsalltag nach dieser Erkenntnis zu richten. Dies war es auch für die älteren Einwohnerinnen und Einwohner, als sie noch jung waren. Wegen der körperlich strengen Arbeit sogar noch schwerer, als wir es heute haben. Plötzlich sind die ersten Gebrechen da.
Zweitens hat sich das Gesicht der Gemeinde gewandelt. Von Jahr zu Jahr immer nur wenig, doch bereits nach drei Jahrzehnten summiert sich dieses Wenige zu grossen Veränderungen. So finden wir beim Spaziergang durch den Dorfkern zahlreiche alte Miststock-Mäuerchen, die, in meiner eigenen Jugendzeit (ist noch nicht so lange her) zumeist gefüllt waren und gestunken haben. Wäre das heute noch so, das Telefon auf der Gemeindekanzlei würde infolge Geruchsreklamationen dauerklingeln. Mit unseren älteren Einwohnerinnen und Einwohnern kann ich darüber lachen. Doch ich staunte: Die jungen Hüntwangerinnen und Hüntwanger an der Jungbürgerfeier sehen das ziemlich gleich vernünftig: «Wir sind ein Landwirtschaftsdorf» sagte einer mit tiefer Selbstverständlichkeit. Wichtig aber wäre trotzdem der Anschluss ans Glasfasernetz und Handyempfang.
Der Gemeinderat erarbeitet ein neues Leitbild (das Letzte stammt aus dem Jahr 2005) und leitet daraus konkrete Legislaturziele ab. In diesem Rahmen diskutieren wir genau solche Fragen, die ein bisschen über das Tagesgeschäft hinausreichen: Was tun wir, damit unsere älteren Einwohnern in Hüntwangen ein zu Hause behalten können? Wann bieten wir ein Glasfasernetz und ein besserer Mobilfunk-Empfang?
Ein schönes Erlebnis war die Altersausfahrt vom 25. September. Der Bericht darüber finden Sie in diesem Heft.
Wichtige Geschäfte stehen an der Gemeindeversammlung vom 11. Dezember an: Anlässlich der Präsentation des Voranschlages 2015 werden Sie mehr über die nicht ganz einfache finanzielle Lage unserer Gemeinde erfahren: Wir haben beides: Ein rekordhohes Eigenkapital und ein rekordhohes Defizit, obwohl dieses der Gemeinderat Punkt für Punkt durchberaten und wo möglich gekürzt hat. Dann der neue Busbahnhof mit einer deutlichen Verbesserung der Verbindungen, neu auch, nach Rafz und Eglisau zum Einkaufen wollen.
Kommen Sie an diese Versammlung. Denn unsere Gemeinde lebt davon, dass das, was der Gemeinderat beschliesst, von der Bevölkerung mitgetragen wird, und dazu dürfen und sollen Sie Fragen stellen und diskutieren!
Matthias Hauser, Gemeindepräsident
matthias.hauser@huentwangen.ch