Editorial 11 – Hüntwanger Mitteilungen – Viele engagieren sich für die Heimat

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner

Immer wieder beeindruckt mich in das Engagement von Menschen für unser Dorf. Um einige Dinge der letzten drei Monate aufzuzählen: Zum Beispiel das Turnerchränzli: Rund 100 Personen helfen mit, gestalten während drei Abenden eine unterhaltsame, farbenprächtige Show, jedes Mal eine vollbesetzte Turnhalle. Oder dank der Fronarbeit des Vereins Amphitheater haben Sie in Zukunft feste sanitarische Anlagen beim Veranstaltungsbesuch zur Verfügung. Oder der Weihnachtsmarkt, wo man sich in gemütlicher Adventsstimmung beim Einnachten mit Glühwein trifft, wo der Christbaum bei der Bushaltestelle zum ersten Mal leuchtet und manches kurze Gespräch stattfindet. Oder das Engagement der Feuerwehr und unsers Gemeindearbeiters René Fivat, die sich am Heiligen Abend spät um einen Wasserrohrbruch kümmern mussten. Letzter Event, bevor dieser Text aufs Papier ging, war die Eröffnung des Dorfmuseums mit der neuen Sonderausstellung: Es herrschte volles Haus.

Am Mitarbeiteressen der Gemeinde Hüntwangen dürfen wir jeweils über 50 Personen begrüssen: Alle tragen auf die eine oder andere Weise – insgesamt sehr vielfältig – zum Zusammenleben bei.
Beeindruckend sind aber nicht nur die Menschen, auch die Natur um unser Dorf. Zum Beispiel, was der Biber mit dem Landbach Richtung Wasterkingen angerichtet hat. Wunderschöne Eindrücke ergaben sich, als der Bibersee gefror. Bald wieder ist die Zeit der Schlüsselblumen, später der weissen Kirsch- und rosa Apfelbäume, dann der gelben Raps- und später der goldenen Weizenfelder. Es lohnt sich eigentlich immer, Ausblicke rund um Hüntwangen bei Spaziergängen zu erkunden. Letztes Jahr hat der Verschönerungsverein eine kleine Karte mit Bänkli und Grillstellen herausgegeben: Ich zähle 23 Orte mit Sitzgelegenheiten (inklusive zwei, die nicht auf der Karte sind…).

Im Dorfmuseum lässt sich auf Plänen und Fotos nachvollziehen, wie die Landschaft früher ausgesehen hat. Rund ein Drittel unserer rund 5 km2 grossen Gemeinde ist Kiesabbaugebiet – etwa gleich viel wie Siedlungsgebiet und Kulturland zusammen, der Rest ist Wald. Wer in den letzten Jahren auf Hüntwangen zog oder seit 1980 hier aufgewachsen ist, kann sich die Landschaft ohne Kieswerk kaum vorstellen: Die Aussicht in das «steinige Tal» mit den rekultivierten Äckern, die Weiher und Hecken, die Reben, die Trockenwiesen an den Abhängen haben eben auch ihren landschaftlichen Reiz, selbst der Einblick in die Mondlandschaft, wo gerade der Kiesabbau stattfindet, sieht manchmal gut aus. Landschaft ist veränderbar, und wird es bleiben. Eine der interessantesten Aufgaben des Gemeinderates ist es, diese Veränderung so zu steuern, dass sie sinnvoll ist und zur Attraktivität der Gemeinde beiträgt. Eine Veränderung, die aber nicht in den Händen der Politik lag, bedauere ich: Das Verschwinden der vielen Obstbäume auf den Wiesen rund um das Dorf. Das Verschwinden der Christbäume hingegen konnte an der Dezember-Gemeindeversammlung dank einem Antrag aus der Bevölkerung verhindert werden.

Das zeigt: Auftritte an Gemeindeversammlungen haben Wirkung. Die Wasserversorgungsverordnung ist ein nächstes Beispiel für mögliche Diskussionen, später der Übertrag der Gemeindewiese für die Alterswohnungen, irgendwann kommt die neue Gemeindeordnung oder die Personalverordnung oder ein Baurecht. Kommen Sie an unsere Versammlungen und diskutieren Sie mit. Dem Gemeinderat fällt kein Stein aus der Krone, wenn ein Antrag einmal anders herauskommt, als gedacht, denn die Schönheit von Hüntwangen ist letztlich, genau wie die Kultur und das Dorfleben, unser aller Werk und Engagement. Herzlichen Dank.

Matthias Hauser, Gemeindepräsident
matthias.hauser@huentwangen.ch