…und hier der zweite zuvor hier nicht publizierte Leserbrief (Einleitung über das Gejammer der Grundstufen-Lehrpersonen dazu siehe letzter Artikel).
1. Klasse signifikant bessere Lernumgebung
Kinder in der ersten Klasse machen sehr viel rascher Lernfortschritte in Lesen und Mathematik als Kinder in der Grundstufe. Dies zeigt die einzige Studie über die Grundstufenversuche, welche die Lernfortschritte untersucht hat (summative Evaluation über den Lernfortschritt, Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich). Die Lernfortschritte von 918 Kinder aus zwei Jahrgängen in der Grundstufe, im Kindergarten und in der Basisstufe, aus verschiedenen Gemeinden und Kantonen wurden über fünf Jahre hinweg minutiös verglichen. Was kam heraus: Rechnen und Lesen lernen Grundstufenkinder nur solange schneller, als die Kinder im Kindergarten noch keine Lernziele verfolgen (ist ja logisch). Ab Beginn der zweiten Klasse, alle Kinder haben ab dann wieder das gleiche Schulsystem, lernen die Kinder mehr oder weniger gleich schnell, auch das ist logisch (genau betrachtet sind zwar die Ex-Kindergärtner ein Spürchen schneller). Es interessiert also vor allem die Zeit der ersten Klasse respektive dem dritten Grundstufenjahr. Hier lassen sich die alters- und niveaudurchmischte Grundstufe direkt mit der 1. Klasse vergleichen. Und hier bietet die 1. Klasse „signifikant“ die bessere Lernumgebung.
Und dieses Resultat kam heraus, wohlgemerkt, obwohl die Grundstufenkinder eine halbe Lehrperson mehr zur Verfügung haben.
Matthias Hauser, Hüntwangen